SPFH - kompensierend


Familien bei denen sich die Bedarfe chronifiziert haben und bereits seit mehreren Jahren oder auch generationsübergreifend bestehen. In der Regel sind hiervon verschiedene Lebensbereiche betroffen und es besteht zusätzlich ein Multiproblemkontext.

Die Themen der Familien sind dabei strukturell verdichtet und überlagern und ver-stärken sich gegenseitig.

 

Auf Grund der daraus resultierenden Entwicklungsbeeinträchtigung besteht oftmals kontinuierlich eine latente Gefährdung der Kinder in der Familie. Häufig ist zudem auch bei den Kindeseltern von einer Beeinträchtigung der persönlichen Entwicklung, in Kombination mit einer hohen biografischen Belastung auszugehen.

 

Die Bedarfslagen der Familie weisen ein ebenso breites Spektrum auf, sowie eine erhöhte Bedarfslage bei den Kindern, in Folge von Entwicklungsbeeinträchtigungen und reaktiven Auffälligkeiten:

  • psychische Erkrankungen oder Beeinträchtigungen der Eltern
  • biografische Belastungen und traumatische Erlebnisse der Eltern
  • familiäre Suchtstrukturen und Suchterkrankungen
  • Verhaltensauffälligkeiten und psychische Reaktionen der Kinder
  • Tendenzen der Verwahrlosung und Vernachlässigung der Kinder
  • Parentifizierung und altersunangemessene Überforderung der
    Kinder
  • Schul- und Ausbildungsprobleme der Kinder
  • soziale Isolation und eine Beeinträchtigung der gesellschaftlichen Teilhabe der Familie

Zielsetzung                                                                               >>  back

 

Das Ziel der Hilfe ist die Reduzierung von Entwicklungsbeeinträch-tigungen für die in der Familie lebenden Kinder, sowie die Heran-führung von förderlichen Faktoren von Außen. Hierdurch soll der generationenübergreifende Transfer von Entwicklungsdefiziten ge-mindert werden. Der Fokus liegt dabei auf einer gezielten Unterstüt- zung der kindlichen Entwicklung und Sozialisation, unter Umständen bis hin zu einer begleiteten Verselbständigung.

Es handelt sich hierbei vor allem um einen (dauerhaft) kompen-satorischen Ansatz, welcher das Risiko einer Herausnahme der Kinder verringern soll.

 

Rahmenbedingungen

 

Die Arbeit mit Familien in Fürsorgekontexten gestaltet sich zumeist sehr langwierig und ist, auf Grund des kompensatorischen Charakters der Hilfe, auf eine überdurchschnittliche lange Laufzeit ausgerichtet. Da die Entwicklung der Familie in der Regel sehr kleinschrittig erfolgt, sollte nach zwei Jahren ein Austausch der Familienhelfer in Erwägung gezogen werden. Durch einen Wechsel der Fachkräfte soll ggf. vermieden werden, dass diese den Blick für die Entwicklungspotentiale der Familie verlieren und dadurch in eine „Problemtrance“ geraten.